Während der gesamte ersten Spielhälfte war der nervliche Druck bei beiden Mannschaften deutlich anzusehen, denn viele Einzelaktionen bestimmten das Spielgeschehen und wenig Spielfluß legten beide Mannschaften an den Tag. Der Gastgeber, weitaus routinierter als der SVI, konnte erst gegen Ende der ersten Spielhälfte sich vom Gast etwas lösen, denn bis zum 9:9 bot der SVI dem Gastgeber erfolgreich Paroli und sicherte sich eine 13:11 Pausenführung. Diese knappe Pausenführung war auch verdient, denn Backnang war in den letzten Spielminuten vor dem Seitenwechsel die wesentlich aktivere Mannschaft und schien sich als erste Mannschaft vom nervlichen Druck befreien zu können.
Diesen Eindruck hatten die zahlreichen Zuschauer dieser Spitzenpartie auch nach dem Seitenwechsel, als Backnang nun eindeutig die bessere Mannschaft war und den Vorsprung auf 19:12 ausbauen konnte. Der SVI schien nun innerhalb wenigen Minuten alles verspielen zu wollen und fand kein Rezept mehr gegen die Gastgeber. Schon in der 38. Minuten schien die Partie und die Meisterschaft zugunsten des TSG Backnang gefallen zu sein, als der SVI Trainerin der wohl entscheidende taktische Schachzug gelang, indem sie Torjägerin Andrea Jetter, die bislang nur als sichere Strafwurfschützin auffiel, zur Besinnung auf die Auswechselbank setzte. Nun plötzlich stemmte sich der SVI gegen die drohende Niederlage und wollte mit Kampf und Einsatz den Sieg nicht den Gastgeberinnen überlassen. Da nun auch wieder Jetter wie verwandelt von der Bank zurückkam, gelang es nahezu mühelos, den scheinbar sicheren Vorsprung des TSG wieder zu verkürzen und spätestens beim 21:19 war der SVI wieder dran.
Nun war es endlich das erwartete Spitzenspiel. Illingen, nun wesentlich kompakter in der Abwehr stehend, brachte mit schnellem und druckvollem Angriffsspiel den Gastgeber in Schwierigkeiten und in der 57. Minute hatte der SVI beim 22:21 wieder Tuchfühlung. Der Gastgeber wankte zwar bedenklich, doch mit Routine hielt der Gastgeber einen knappen 23:22 Vorsprung bis wenige Sekunden vor Spielende, als Andrea Jetter kurz vor Spielende doch noch der umjubelte 23:23 Ausgleichstreffer gelang. Das Spiel wurde nicht mehr angepfiffen und Bezirksvorstand Hans Peter Kurz musste mit dem Meisterschaftswimpel wieder unverrichteter Dinge nach Hause fahren, denn die Meisterschaft wurde mit dem Remis auf dem letzten Spieltag verlegt.
SVI: Dienelt, Unselt, Platz(1), Gutscher, Mannhardt(6), Jetter(10/4), Gründler, Polinsky(4), A.Wagner, B.Wagner(2), Rapp.