Noch vor rund drei Wochen sahen die Illinger Handballmänner keinen Ausweg mehr und hatten intern beschlossen, das Team vom Spielbetrieb zurückzuziehen. Dann wurde der Beschluss über Bord geworfen, man wollte im Illinger Lager doch nicht kampflos die Segel streichen.
Wobei gleich im ersten Spiel nach der Weihnachtspause im TV Murrhardt ein äußerst selbstbewusstes Team in der Strombergsporthalle auflief, das zudem das Hinspiel mit 33:15 gewonnen hatte. Da zudem die Illinger Verletztenliste noch immer lang ist (Stocker, Marco Mannhardt, Andy Mannhardt, Tunn, Jetter) und Torsteher Jochen Lewald verhindert war, deutete fast alles auf einen klaren Gästesieg hin. Denn an neuem Personal konnten die Gastgeber gerade einmal zwei AH-Spieler aufbieten. Doch Übergangstrainer Hartmut Schmitt und Manfred Krohmer kamen nur zu Kurzeinsätzen. So war es das verbliebene Häufchen des Rückzugsteams, das am Sonntag mit einer Glanzleistung überzeugte.
Markus Welisch und Marcel Hutzler durften auf der Mitteposition ihr Glück versuchen. Und SVI-Torjäger Spasoje Ignjatovic bis trotz Fersenproblemen auf die Zähne. Am Ende war Ignjatovic mit acht Treffern erfolgreichster Werfer seines Teams.
Die Illinger begannen gut. Während die Gäste zunächst vor allem die Torumrandung trafen, bugsierten die SVI-Akteure das Sportgerät immer wieder über die Torlinie. Entsprechend führten die Hausherren nach der Hälfte der Spielzeit mit 11:7.
Nach dem Wechsel stellten die Gäste ihre Abwehr auf die 6:0-Variante um. Dennoch führten die Illinger bis zur 45. Minute. Erst in den Schlussminuten gaben die favorisierten Murrhardter richtig Gas und bauten ihren Vorsprung von 18:17 bis zum Schlusspfiff auf 23:19 aus. Wir haben uns achtbar aus der Affäre gezogen. Ich dachte nicht, dass wir so gut würden mithalten können, sagte Illingens Hartmut Schmitt nach der Partie: Allerdings ist uns am Ende irgendwie die Luft ausgegangen. Nach einer zweiwöchigen Pause geht es für die SVI-Männer am 28. Januar mit dem Heimspiel gegen den TV Großsachsenheim 2 weiter.
SVI: Strangfeld, Ignjatovic(8), Hutzler(2), Geier(1), T.Mannhardt(1), Steffan, Braun, M.Lewald, Welisch(7/2), Schmitt, Krohmer.
Vor einer Woche hatten die Illinger Frauen beim Turnier in Birkenfeld die SG noch mit 13:4 bezwungen. Doch diesmal stand eine andere Torhüterin bei der SG zwischen den Pfosten, so SVI-Trainerin Schrenk. Die entschärfte etliche Würfe der Gastgeberinnen und so lag der SVI zur Pause mit 9:10 zurück. Überraschenderweise nahmen die Gäste Andrea Jetter das gesamte Spiel über nicht in Manndeckung.
Mitte des zweiten Durchgangs zog die Spielgemeinschaft (bei der die Auricherin Stefanie Seybold ein Tor erzielte) auf 17:14 davon. Da habe ich schon gedacht, dass das jetzt wie im Hinspiel ums Eck geht, so Schrenk. Den ersten Vergleich in Bietigheim hatte der SVI im Oktober mit 17:32 verloren. Doch kämpfte sich Illingen wieder heran. Und das, obwohl Anja Mannhardt eine Viertelstunde vor Schluss verletzt vom Feld musste. Beim Stand von 17:17 gelang Silke Gutscher die 18:17-Führung. Die SG glich aus, ehe doch noch der 19:18-Siegtreffer für den SV Illingen erzielt wurde. Illingens Frauen absolvieren ihr nächstes Spiel in zwei Wochen (28. Januar) zu Hause gegen den TSV Schwieberdingen.
SVI: Dienelt, Gutscher(1), Gründler(2), Mannhardt(2), Jetter(9/3), Röhrich, A.Wagner, B.Wagner(2), Unselt(1), Platz(2), Rapp.