Bevor es losgehen konnte, mussten die rund 150 Zuschauer am Sonntagabend lange warten. Denn die eingeteilten Schiedsrichter waren nicht erschienen. Was tun? Erst einmal fieberhaft nach Ersatz suchen. Der wurde schließlich auch gefunden. Dominik Kellner und Dirk Feierbach von der SG Vaihingen-Illingen erklärten sich bereit, das Spiel zu leiten. Das wollte den Gästen verständlicherweise nicht gefallen, zumal Feierbach selbst zum Kader der SG-Herren zählt. Doch ein Verschieben der Partie war nicht möglich. Die Regularien sehen vor, dass in solch einem Fall, wenn Schiedsrichter vor Ort sind, die Partie ausgetragen werden muss. Andernfalls wäre die Partie für beide Teams als verloren gewertet worden.
Nachdem telefonisch Rat beim Bezirksvorsitzenden Hanspeter Kurz eingeholt worden war, wurde die Partie schließlich mit 45-minütiger Verspätung angepfiffen. Zunächst hatten die Gastgeber mehr von der Partie.
Zwischenzeitlich lag die Spielgemeinschaft mit vier Toren vorn (9:5). Beim Stand von 13:10 für die SG Vaihingen-Illingen wurden die Seiten gewechselt.
“Dann sind wir wie befürchtet eingebrochen“, sagte SG-Coach Bernd Gebauer.
Die Gäste, die in diesem Spiel auf Andreas Früh verzichten mussten, glichen zum 14:14 aus. Fortan wechselte die Führung hin und her. Hektisch wurde es in der 57. Minute, als Oberriexingens Michael Schuster seine dritte Zeitstrafe erhielt. Diese führte zwar automatisch zur Disqualifikation, doch schickte Schuster hernach noch ein paar weniger freundliche Worte an die Schiedsrichter. Diese notierten die Beleidigung im Spielberichtsbogen und kassierten Schusters Spielausweis. Ob er beim Saisonfinale gegen Sulzbach spielen kann, ist somit fraglich.
Kurz vor Schluss führten die Gastgeber mit 22:21. Dann spielte Oberriexingens Hans Schuster seine ganze Cleverness aus. In der letzten Minute gab es gleich einige Male kurz hintereinander Freiwurf für die Gäste.
Fünf Sekunden vor Schluss fand Hans Schuster die Lücke im SG-Deckungsverband und beförderte den Ball an Keeper Bofinger vorbei ins Netz zum 22:22-Endstand.
“Mir wäre es lieber gewesen, wenn wir heute gewonnen hätten“, teilte der junge Gästespieler Alex Müller mit. Denn dann hätten die Oberriexinger mit einem Heimsieg am Samstag (31. März, 19.30 Uhr) gegen Sulzbach den zweiten Platz in der Kreisliga A und den damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksklasse perfekt machen können.
Jetzt sind die TSV-Spieler auf Schützenhilfe angewiesen. Und die müsste vom Lokalrivalen SG Vaihingen-Illingen kommen. Denn die SG spielt ebenfalls am Samstag beim TV Großsachsenheim 2 (Beginn: 18 Uhr). Die Großsachsenheimer sind punktgleich mit dem TSV Oberriexingen, haben aber gegenüber der Schuster-Sieben den besseren direkten Vergleich.
SG Vaihingen-Illingen:
Tor: Bofinger, Gutjahr
Feld: Löpsinger (1), Straus (3), Krisamer (2/1), Gräther, von Seggern (7), Hägele, Jöst (2), Pfinder (1), Knab (4/1), Intini, Kniep, Schöll (2).